Paul Watson baut seine eigene Paul Watson Foundation auf und verabschiedet sich von Sea Shepherd.

Nach 45 Jahren als Gründungsmitglied von Greenpeace und Sea Shepherd(1977) wurde Paul vom Aufsichtsrat diverser Sea Shepherd Organisationen entlassen und darf ab nun nicht mehr das eigens entwickelte Logo von Sea Shepherd in der Öffentlichkeit tragen. Die Begründung lautet, man wolle die Kampagnen weniger konfrontativ gestalten, die Schiffsflotte verkleinern und die Wissenschaft mehr unterstützen. Paul Watson sein kein gutes Image mit seiner deutlichen Art. Auch wenn Paul´s Art offensiv ist, so sind die Erfolge von Sea Shepherd gegen die illegale Fischerei mit Abstand das Beste, was den Ozeanen und den Meeresbewohnern, insbesondere Wale, Haie, Schildkröten geschehen konnte. 


Quelle: dapd

Es lohnt sich, sich ein eigenes Bild -aufgrund der beiden Darstellungen- von seinen Rücktritt zu machen:

  1. https://paulwatsonfoundation.org/. (Der erste Podcast und Newsletter)
  2. Facebook: “Paul Watson” und “Captain Paul Watson”  
  3. https://seashepherd.org/2022/07/31/in-reference-to-paul-watsons-resignation-from-sea-shepherd-conservation-society-on-july-27th-2022/

Mein Austausch mit Paul zu seinem 70. Geburtstag im November 2020 war der Grund, Ozeanliebe zu gründen und den Profit aus dem Weinverkauf an Sea Shepherd zu spenden. 

Ich werde die Entwicklung in den nächsten Monaten beobachten und sollte Sea Shepherd sich zu seinem Nachteil verändern und weniger aktiv für den Erhalt der Meere kämpfen, werde ich entweder die neu gegründete Paul Watson Fundation beim Aufbau direkt unterstützen und / oder mehr Fokus auf kleinere und lokale Projekte legen.

In jedem Fall ist der Wein “Captain Paul Watson”- Edition jetzt schon eine Rarität und nach den letzten 300 produzierten Flaschen wird es kein Weinlabel mit seiner Unterschrift in Kombination mit dem Sea Shepherd Logo mehr geben.

 

Deshalb bestelle noch heute bei www.ozeanliebe.org im Weinshop. Dein Erinnerungswein an diesen Moment.

 

Klimakämpfer - Die Superhelden der Meere im Kampf gegen die Klimakatastrophe und zum Schutz der Ozeane: Seegras, Seealgen, Mangroven, Moore und Co.

Vorab: Die Wissenschaft sagt uns, wir müssen jedes Jahr 3 Gigatonnen Kohlendioxid (CO2) Emissionen über die nächsten 80 Jahre reduzieren. Das entspricht 3% jedes Jahr. Die chemischen Ansätze sind vorhanden, jedoch nicht so effektiv wie die biologischen Lösungen durch Seegras und Seealgen. Die Kraft der Natur und insbesondere der Ozeane zeigt, dass ihre Ökoysteme am Meer effektiver CO2 senken, weil sie das Gas länger speichern können. 


Quelle: https://saveouroceans.de/waelder-unter-wasser/

 

Seegraswiesen bedecken nur 0,1 Prozent des weltweiten Meeresbodens und gehören zu den am weitesten verteilten Ökosystemen der Welt. Seegraswiesen geben täglich erstaunliche Mengen an Sauerstoff ab (~100.000 Liter pro Hektar) und verleihen dem Meeresgrund durch ihr ausgedehntes Wurzelsystem Stabilität. So erschafft es einen einladenden Lebensraum für große und kleine Meereslebewesen wie z.B. Dugongs, Seepferdchen, Seesterne, Krebse, Schildkröten, Rochen usw. Seegraswiesen werden häufig als Kinderstuben bezeichnet. Ihr dichter Wuchs verlangsamt die Strömung des Meerwassers und bietet Jungfischen Unterschlupf. Es ist eine traurige Gewissheit, dass eine Gefährdung der Seegraswiesen auch die Zukunft dieser beliebten Meeresbewohner gefährdet. Seegraswiesen verschwinden in alarmierender Geschwindigkeit durch natürliche sowie menschliche Bedrohungen und wir haben im letzten Jahrhundert weltweit schon ca. 29% davon verloren.

Seegras kann Kohlenstoff 35x schneller absorbieren als der Regenwald des Amazonas. Seegraswiesen speichern über 10% des weltweiten, im Meer gebundenen Kohlenstoffs.
Das summiert sich jährlich auf ca. 27,4 Millionen Tonnen CO2. Vergleich das mal mit den 37,1 Billionen Tonnen CO2, die die Menschheit allein im Jahr 2018 produziert hat.

Würden 9% der Ozeanfläche aus Seegras bestehen (z.B. Seegrasfarmen), könnte die Klimakrise schnell bewältigt werden, weil pro Jahr 50 Gigatonnen an CO2 (Greenhouse Gas) absorbiert werden. 9% entspricht 4,5 mal die Fläche von Australien. Also ein weiter Weg.
Weitere Informationen findest Du hier: Can seaweed help curb global warming by Tim Flannery. https://youtu.be/tuvxXnQrRv8

Seealgen: Ein Hektar Seetang kann im Idealfall die 20-fache Menge an Kohlenstoff im Vergleich zur selben Fläche an Bäumen(Wiederaufforstung) durch Photosynthese binden. Bäume benötigen viel mehr Zeit um zu wachsen während Seealgen viel schneller gedeihen und damit skalierbarer ist.

Für 50 % der Photosynthese auf der Erde sind Algen verantwortlich. So könnten Algen die Probleme des Treibhauseffekts lösen und die Atmosphäre nachhaltig abkühlen. Außerdem lassen sich aus Algen auch biologisch abbaubarere Verpackungen produzieren und sie können sogar als Bio-kraftstoff genutzt werden. Algen bergen ein gigantisches und bisher fast gänzlich ungenutztes Potenzial, sowohl als gesunde Nahrungsquelle für Menschen (vegane Fischersatzprodukte werden aus Algen produziert), als auch als Futter für die Viehindustrie und für Aquakulturen. Algen eignen sich sogar als Düngemittel für die Landwirtschaft. Die Kultivierung von Algen könnte die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig und gesund ernähren und uns so den Weg in eine grüne Zukunft weißen.


Quelle: https://www.falstaff.de/nd/die-algen-revolution/ 

Die schlechte Nachricht ist, dass der Klimawandel eine Bedrohung für Algen und andere Pflanzen wie Seegras darstellt, welche die marinen Ökosysteme unterstützen. So hat beispielsweise die zunehmende Versäuerung in Verbindung mit menschlichen Aktivitäten wie der Erschließung von Küstengebieten und den städtischen, industriellen und landwirtschaftlichen Abwässern zu einem Rückgang der Seegrasbestände um 7 Prozent pro Jahr geführt, so der UN-Bericht "Out of the Blue: The Value of Seagrasses to the Environment and to People". Der Bericht hielt fest, dass dieser Rückgang dem Verlust eines Fußballfeldes Seegras alle 30 Minuten entspricht. 

Mangroven haben die einzigartige Fähigkeit entwickelt, Salzwasser in Süßwasser umzuwandeln. Sie schwitzen über Ihre Blätter einen Teil des Salzes wieder aus. Allerdings wachsen sie nicht unterhalb von 23 Grad und sind deshalb in den Küsten der Tropen anzufinden. Forscher haben herausgefunden, dass bei 25 Mangrovenwälder im indopazifischen Raum ca. 1000 Tonnen an Treibhausgas pro Hektar tief im Erdboden unter dem Wasser stecken. Regenwald speichert zum vergleich etwa 200 Tonnen pro Hektar. Heimischer Wald bindet nur 13 Tonnen CO2. Leider wurden in den letzten 50 Jahren 30-50% der weltweiten Mangrovenbestände wie z.B. auf den Philippinen, Puerto Rico und in Indien zerstört.

 

Schon ausprobiert? 
Wie kannst Du selbst Deinen CO2 Fussabdruck reduzieren?

  • Stadtfahrten zu Fuß und per Fahrrad
  • Weniger Flugreisen
  • Keine Lebensmittelverschwendung, weil die CO2 intensiven Transportwege schon bezahlt wurden und ca. 30% aller produzierten Lebensmittel weltweit nicht verzehrt werden. Wenn Lebensmittlverschwendung ein Land wäre, wäre es der drittgrösste Treibhausemittent- direkt nach den USA und China.
  • Keine Kreuzfahrten, weil die Schiffe die Klimakiller schlechthin sind
  • Weniger Fleisch und Fisch, weil die Massentierhaltung viel CO2 und Methan produziert
  • Margarine statt Butter, weil die Herstellung von Butter CO2(23 kg) intensiver als Rindfleisch ist (11kg CO2) und einen 10 fachen Ausstoss gegenüber Margarine hat. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Gemüse verursacht 1,2 kg CO2. 
  • Regional und lokal statt exotische Früchte außerhalb der Saison wie z.B. Flugmangos, Avocados, Papayas, Ananas, weil beim Flugtransport pro Kilo ca. 170 mal mehr Treibhausgase als beim Schiffstransport entstehen.
  • Nachweislichen Ökostrom verbrauchen  

Quellen:

https://www.thesaturdaypaper.com.au/news/environment/2022/10/15/the-last-pirate-paul-watson-splits-with-sea-shepherd

https://blog.padi.com/de/10-fakten-ueber-seegras-die-du-wahrscheinlich-noch-nicht-kennst/

https://www.bcg.com/about/people/experts/jack-bugas

https://www.wetter.at/wetter/welt-wetter/algen-koennen-co2-problem-loesen/529020575

 

Buchtipp: Wenn wir die Meere retten, retten wir die Welt; Heike Vesper, Rowohlt Taschenbuch, 2021