Rückblick 2022 - Entwicklung Walpopulation - Fokus 2023

Ozeanliebe wurde im Dezember 2022 zwei Jahre alt. Mittlerweile haben wir einige Tausend Flaschen Wein verkauft, einen neuen Rosé Weis aus Deutschland im Angebot und über 4000 Euro allein an Sea Shepherd und die neue Paul Watson Foundation gespendet. Seit Sommer 2022 beliefern wir auch die ersten Restaurants mit den Ozeanliebe Weinen, eine größere Konzertagentur (www.griot.de), den ersten Edeka Handelskunden und arbeiten an gemeinsamen Projekten mit dem Handel und der Tauchbranche im Bereich Eigenlabel, Weinpräsente(DVAG) sowie Aboprämien (Zeitschrift tauchen).

 

Persönlich habe ich viel im Bereich Meeresschutz dazugelernt und verschiedene Kurse im Bereich Meeresbiologie, Walbeobachtung und Innovative Umwelt Management Wissenschaften (University of Maryland) erfolgreich abgeschlossen. Besonders empfehlen möchte ich den Kurs „One Planet, One Ocean“, der vom Geomar Institut und der Universität Kiel(Helmholtz Center) erstellt wurde. Die Wissenschaft wird nachvollziehbar erklärt und Lösungen für die wichtigsten Einflussbereiche werden angesprochen: Geologie, Ozeanographie, Meeresbiologie, Klima und Nachhaltigkeit. Hier der Link zum Kurs bei EDX für Interessierte: https://www.edx.org/course/one-planet-one-ocean

 

Quelle: www.geomar.de

Quelle: www.geomar.de

 

Walpolulation Entwicklung und die rote Liste

 Während sich manche Walarten wie der Südkaper, der Buckelwal, der Pottwal oder der ostpazifische Grauwal wieder erholen, gibt es weiterhin Walarten, die von dem Aussterben bedroht sind: Finnwal, pazifischer/atlantischer Nordkaper, Seiwal und der westpazifische Grauwal mit teilweise weniger als 130 Individuen.

 

Es gibt 5 Walarten und 19 Unterarten oder Subpopulationen von Walen, die derzeit auf der Roten Liste der IUCN(International Union for Conservation of Nature) als vom Aussterben bedroht eingestuft sind. Der Jangtse-Delfin (Lipotes vexillifer) wird als vom Aussterben bedroht eingestuft und ist möglicherweise bereits funktionell ausgestorben. Der Vaquita (Phocoena sinus), ein Schweinswal, der im inneren Golf von Kalifornien in Mexiko lebt, ist der andere Wal, der als vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Der nur in der Küstenzone Westafrikas vorkommende Atlantische Buckeldelphn (Sousa teuszii) ist ebenso stark gefährdet wie der Nordkaper (Eubalaena glacialis) und der neu beschriebene Reiswal (Balaenoptera ricei).

Die IUCN hat die folgende Tabelle veröffentlicht und es gibt starken Bedarf zum Schutz der Wale. Insbesondere dort, wo die Wale aktiv von großen Walverarbeitungsfabriken auf See gejagt werden. Die Zahlen findet man auch der Webseite (Stand 2019) der International Whaling Commission(IWC): https://iwc.int/about-whales/status.

 

Fokus 2023

 

Seit meinem Besuch auf der Silverbank (Dominikanische Republik) sind mir die Begegnungen mit den Buckelwalen nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich habe mich entschlossen, das Thema Walschutz mit einem weiteren Thema in den Vordergrund zu stellen.

 

Hast Du gewusst, das Seepflanzen 30-50 mal schneller CO2 aufnehmen können als Bäume wie z.B. im Amazonas Regenwald? Leider ist das Thema noch recht unerforscht und es gibt vergleichsweise wenig wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Thema Kelpwälder, Seegraswiesen, Seealgen und deren Aufforstungen (siehe auch Blog 5).  Wären ca. 10% des Meeresbodens mit Seegras bedeckt, hätten wir das CO2 Thema bis 2050 im Griff. Seegras bindet ca. 25-50 Tonnen des gesamten CO2 in der Ostsee auf dem Meeresgrund durch Photosynthese. Leider sind es nur 0.2% der Fläche rundum 159 Länder auf 6 Kontinenten.   

Weitere Infos findet man z.B. hier:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/seegras-der-co2-speicher-und-die-hoffnung-fuer-den-klimaschutz-a-fdfa4f62-b322-4f0d-a5af-a52b4c150154

https://www.helmholtz-klima.de/faq/seegras-kohlenstoff-speicher

https://www.stiftung-meeresschutz.org/foerderung/seegraswiesen-seegras-renaturierung/

 

Hier liegt also viel Potential, wenn man den Anbau skalieren könnte.

 

Deshalb werden wir mit Priorität Walschutz-Aktivisten unterstützen, welche die illegale Waljagd unterbinden und die Kriminellen vor Gericht bringen. Zweitens werden wir ein Projekt namens manaia mit einem Meeresbiologen aus Österreich unterstützen, der es jungen Wissenschaftlern ermöglicht, ihre Forschungsprojekte auf einem Segelschiff im Mittelmeer durchzuführen, um somit Daten zu sammeln und auszuwerten. Mit diesen Forschungsergebnissen können Aufforstungsprojekte von den Ländern, der Politik und den Meeresschutzorganisationen gezielt gefördert werden.   Seit 2018 hat Project Manaia bereits mit der groß angelegten Kartierung von Seegraswiesen begonnen. So kann man genau beobachten, ob eine Wiese im Laufe der Jahre wächst oder schrumpft. Während wir bereits wissen, dass die Wiesen an mehreren Orten verschwinden, wird sich das Projekt in dieser Saison auch darauf konzentrieren, Seegras neu zu pflanzen.

 

 

Nach 2 Jahren endlich wieder auf der Boot

Es hat Covid-bedingt lange gedauert, bis die Boot als weltweit größte Wassersportmesse ihre Tore wieder öffnen konnte. Dafür war die Vorfreude und der Erfolg um so größer. Auch Ozeanliebe hat auf der Boot neben verschiedenen Interviews mit der Zeitschrift „tauchen“ zwei wichtige Erfolge zu feiern.

Erstens haben wir einen Kooperationspartner gefunden, der Ozeanliebe ins Ausland – nach Zypern – bringt. Wir werden international!

Quelle: sporttaucher.net

Zweitens werde ich ein Buch über das Projekt 3ships (https://3ship.cruises ) von Marcus Hirsch schreiben. Die Idee entstand bereits vor einigen Jahren und 2024/25 werden die ersten überdimensionalen Katamarane mit mehr als 80 Fuss Länge ausgeliefert werden, um nachhaltigen „Kreuzfahrt“ Tourismus für kleinere Gruppen anzubieten. Im Gegensatz zu großen Kreuzfahrtschiffen werden z.B. die Lebensmittel nicht mit Begleitbooten hinterher transportiert, sondern Lebensmittel werden nur lokal in den Anlegehäfen von den einheimischen Anbietern eingekauft.

 

Buchtipp: Deinen ersten Wal vergisst du nie, Ralf Kiefner, Franckh Kosmos Verlag, 2019

 

Liebe das Meer mehr!