Report 2021
Das Gründungsjahr 2021 für Ozeanliebe ist schnell vorbeigezogen. Deshalb nehme ich mir Zeit zu reflektieren, um die Ergebnisse unserer Arbeit mit den Anhängern von Ozeanliebe zu teilen.
Zum einen ist mir bewusster geworden, wie wichtig es ist, zu handeln, um die Ozeane zu schützen. Unter anderem habe ich einen podcast mit Nasti Fantasti im November aufgenommen und über eine Stunde über Fakten und die Situation der bedrohten Meeresbewohner gesprochen. Der Podcast ist bei apple podcast und spotify unter Generation Nasty, „Folge 002 - Butter bei die Fische“ zu finden. Auch das Interview im Mai mit Manuel Abraas, Geschäftsführer Sea Shepherd Deutschland, hat deutlich gemacht, wie es um das Thema Beifang, illegale Fischerei und den Walbestand steht.
Walbestände erholen sich langsam
Die gute Nachricht ist, dass sich die Walbestände langsam wieder erholen. Auch Pottwale werden wieder häufiger gesichtet, wobei es zunehmend traurige Meldungen gibt, dass einzelne Tiere tot an Stränden oder vor der Küste aufgefunden werden. Auf der Suche nach möglichen Ursachen für ihren Tod finden die Wissenschaftler häufiger viel Plastikmüll in den Mägen der Tiere.
Quelle: https://www.meeresbuerger.de
Bei einem im April in Sardinien gestrandeten Pottwal waren es zum Beispiel 22 Kilogramm, die u.a. von Geisternetzen stammen, die in den Mägen von Walen, Schildkröten oder Vögeln landen. Jährlich gehen nach Einschätzung von Greenpeace etwa 25 000 Netze verloren. Unser Fischkonsum gefährdet die Artenvielfalt. Weitere Bedrohungen entstehen durch Schiffslärm und die Industrialisierung der Ozeane.
Des Weiteren betonen Forscher, dass schon die Jagd auf einige Hundert Tiere pro Jahr eine Art bedroht, wenn diese über mehrere Jahre hinweg andauert. „Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass eine nachhaltige Waljagd nicht möglich ist und der kommerzielle Walfang ein für alle Mal gestoppt werden muss“, so Astrid Fuchs, Walfangexpertin bei WDC.
Schließlich trifft der Klimawandel die Wale im Südpolgebiet. Nach Einschätzung von Walexperten könnte ihr Lebensraum in den nächsten 30, 40 Jahren um bis zu einem Drittel schrumpfen. Dann werden Buckelwalweibchen für weniger Futter immer weitere Strecken schwimmen müssen oder sie passen sich an und bleiben in der Antarktis.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen wie wichtig die Wale mit ihren Ausscheidungen für die Produktion von Phytoplankton sind, welches wiederum Sauerstoff für die Atmosphäre -in der Photosynthese- produziert.
Reisen
Im Februar und April waren meine Frau Steffi und ich in Baja California, Socorro und auf den Azoren, um uns einen Eindruck vom Waltourismus und seiner Nachhaltigkeit zu verschaffen. Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis, einem Wal beim Abtauchen zuzusehen, wie er die mächtige Fluke hoch in die Luft streckt, um dann in die Tiefe abzutauchen oder die Grauwale in der Bahia Magdalena zu beobachten wie sie an das Boot gekommen sind und sichtbar an einer Interaktion mit Ihren Beobachtern interessiert waren - einfach weil die Wale neugierig sind.
Spendenaufkommen durch Weinverkauf
Durch den Verkauf unsere drei Weine von Ozeanliebe (ozeanliebe.org) und den beiden exklusiven Sea Shepherd Editionen, die nun nicht mehr im Sea Shepherd online Shop bestellt werden können, konnten wir im letzten Jahr über 2000 Euro an die Meeresschutzorganisation spenden, um aktiv gegen den illegalen Wal- und Fischfang vorzugehen.
Weiterbildung
Um mich selbst fortzubilden habe ich den WCA responsible Whale Watching Kurs mit Zertifikat absolviert und die JNCC Marine Mammal Observer(MMO) Akkreditierung bestanden.
Ideen benötigt!
Die offene Frage bleibt: Welcher Hebel ist der Stärkste, um den Schutz unsere Ozeane und Ihrer Bewohner zu erhöhen?
Ausblick 2022
Für Ozeanliebe haben wir zum Ziel, unsere Kundenbestellungen zu verdreifachen, um mehr Spenden an aktive Meeresschutzorganisationen weiterzugeben. In 2021 hatten wir bereits mit Pottwale e.V. (pottwale.de) eine Zusammenarbeit für einen gemeinsamen Standauftritt auf der Boot 2022 geplant. Pottwale unterstützt ein Projekt seit vielen Jahren zum Schutz einer Walpopulation auf Domenica. Leider ist die Boot 2022 aufgrund der Pandemie ins Wasser gefallen. In 2022 werden wir eine weitere Partnerschaft anstreben. Hier steht insbesondere der Whale and Dolphin Conservation (WDC; de.whales.org) im Vordergrund, weil er mit unserem Fokus auf den Schutz der Wale übereinstimmt.
Im Februar geht es auf die Silver Bank nördlich der Dominikanischen Republik. Dort werden wir uns intensiv mit den Buckelwalen beschäftigen und mehr über Ihre Verhaltensweisen zu lernen. Als Weiterbildung empfehle ich den Kurz „One Planet, One Ocean“, der u.a. mit dem Geomar / Universität Kiel und der sdg Academy entwickelt wurde (https://www.edx.org/course/one-planet-one-ocean).
Wir freuen uns auf 2022 und die Möglichkeit, unseren Meeresbewohnern eine bessere Zukunft zu bieten.
Quellen:
https://de.whales.org/2017/08/25/walbestande-erholen-sich-nur-schleppend-vom-walfang/
https://utopia.de/wal-sizilien-pottwal-netz-fischernetz-195217/
Interview mit Manuel Abraas von Sea Shepherd