Walhaie, die eleganten Giganten in den Philippinen – ein Hai, so groß wie ein Wal
Man hat immer zwei Optionen! Entweder möchte man Walhaie in Oslob sehen und tauscht die Nachhaltigkeit bei dem Schwimmen mit Walhaien gegen eine 100% Garantie ein oder man nimmt eine geringere Wahrscheinlichkeit, den größten lebenden Fisch auf dem Planeten (Rhincodon typus, local; Butanding) zu sehen, in Kauf und dafür werden nachhaltige Verhaltensweisen beim Schwimmen mit Walhaien eingehalten.
Wir entscheiden und für die letztere Option und reisen nach Donsol in die nord-östlichen Philippinen. Der Flug geht über Manila nach Legazpi (Code: DRP) und endet mit einem 50 minütigen Transfer in den Ort Donsol, der wohl ohne seine Bekanntheit für den Whale Watching Tourismus bis heute keine Bekanntheit erreicht hätte.
Das Tourismusbüro am kleinen Hafen erlaubt Gruppen mit max. 6 Teilnehmern. Man darf sich bis auf 4 Meter an die Schwanzflosse und bis zu 3 Meter an die Seitenlinie nähern. Es gibt 3 Abfahrtzeiten für die Boote und jede Ausfahrt dauert ca. 3 Stunden. Die Saison für Walhai Sichtungen beginnt im Oktober und dauert bis Mai. Der März scheint sehr gut für tägliche Walsichtungen zu sein.
Unser Boot legt mit sechs deutschsprachigen Begeisterten ab, die sich alle für eine nachhaltige Variante entscheiden haben und nicht nach Oslob an die Ostküste der Insel Cebu reisen, weil dort die Wale angefüttert werden und sich im Wasser 20-50 Schnorchler in grellen orangenen Schwimmwesten tummeln, die gerne einen Wal -aus Versehen?- anfassen möchten.
Am ersten Tag kehren wir ohne eine Walbegegnung zurück. Das Gebiet ist riesengroß und wir schippern die 3 Stunden im Z-Muster über das Meer. Anstatt dessen finden wir eine Gruppe von Bottlenose (Flaschennasen) Delfinen, die ca. 30 Tiere umfasst. Wir beobachten das Treiben für ca. 15 Minuten, bis sie weiterziehen.
Am zweiten Tag sichtet der „Spotter“ auf dem Mast des Boots dann nach 60 Minuten eine Flosse im Wasser und es handelt sich um einen ca. 7 Meter langen Walhai – ein mittelgroßes Exemplar. Die friedlichen Planktonfresser können bis zu 15 Meter lang werden und erreichen ein Alter von ca. 70 bis 100 Jahren. Auf Kommando des Butanding Interaction Officers (BIO) gleiten wir zusammen mit unserer Schnorchelausrüstung ins Wasser und schwimmen ein paar Meter bis wir den Haifisch erreichen. Manche Schwimmer haben Respekt vor der Größe, andere sind mit der GoPro auf Foto- und Videojagd.
Wenn man einfach im Wasser verharrt, ist die Chance vorhanden, dass der Walhai neugierig wird und nach einer Kurve auf einen zu schwimmt. Der Hai nähert sich und dreht ca. 30 cm mit seinem großen Maul (50-60 cm) vor mir ab und schaut mich mit seinem Knopfauge an. Ich bin beeindruckt und von der Eleganz und Sensibilität seiner Körperbeherrschung bei den Größenverhältnissen beeindruckt. Nach 6 Minuten verlassen wir das Wasser, weil der Walhai sich in die Tiefe verabschiedet hat. Ein tolles Erlebnis, von dem wir noch den ganzen Nachmittag zerren.
Am 3. und 4. Tag bleiben weitere Walsichtungen aus. So ist die Natur, wenn man die Tiere nicht anfüttert. Man benötigt Geduld und ein wenig Glück, dass sich die Wege kreuzen.
Fazit: Wir kommen gerne wieder und investieren die ca. 15 Euro pro Person pro Ausfahrt und unterstützen den nachhaltigen Tourismus. Auf das es lange so bleibt.